Auf dem Blumenhof im KuHuStall (26.10.2017)
(Von Christa)
Ich war bei Michael und wollte am Sonntag Nachmittag nach Hause fahren. “Heute Abend gibt es die ” Lyrische Nacht auf dem Blumenhof”, im KuHuStall, erzählt mir Michael so ganz nebenbei. Er ahnte wohl die Wirkung, die Worte wie Lyrik, Nacht und KuHuStall auf mich ausüben würden. Meine spontane Antwort: “okay….. ich komm mit.”
Wir kamen in den großen Innenhof mit beleuchteten Kürbisköpfen und vielen Türen. Eine führte in einen nicht sehr großen ehemaligen Stall mit vielen Stühlen und einer Bühne. Am Eingang eine kleine Theke mit duftender Kürbissuppe und Glühwein. Neben der Bühne ein Holzofen/ Kamin, der gut befeuert wurde – eine wohlige Atmosphäre.
Der Entertainer, Ekkehart Voigt, führte in den Abend ein und erzählte – etwas später – eine märchenhafte Geschichte, wie eine weiße Katze mit himmelblauen (!) Augen ihn nach Mitternacht (1/2 3) besucht und ihm ein geheimnisvolles Geschenk anbietet. Nach langem Zögern rückt sie schließlich damit raus: “Eine volle Stunde”!! – Es ist die Nacht der Zeitumstellung auf Winterzeit, die offenbar auch die Tiere bewegt! Noch während der anderen Beiträge mit Gitarre und Gedichten mußte ich schmunzeln.
Ein äußerst witziger Beitrag kam von Daniela übers Fensterputzen (oder genauer gesagt über die Strategien dieses zu vermeiden ob der schlierige Resultate) – eine banale Tätigkeit so humorvoll-ausgedehnt, pantomimisch begleitet, der Arbeit des Putzens vollkommen hingegeben, dargestellt !! So kann Alltag auch sein.
Ähnlich seiner Tätigkeit zutiefst verfallen: Jonas, der über einen Tag mit Autowaschen und Polieren erzählte. Akribisch wird jeder Handgriff zum ausgedehnten Kunstgriff. Da reicht nicht einmal ein ganzer Tag für diese Prozedur. Mit den einfühlsamen Bewegungen entlang der Konturen und Kurven wird daraus gar ein erotisches Erlebnis bei dem er mehr und mehr in Rage gerät – mit Höhepunkt an Ende … . Ich wagte einen Blick zu Michael, der vor ein paar Tagen ebenfalls sein Auto poliert und gewachst hat……..”aber doch nicht sooo “!!
Dazwischen einige einfühlsame Gedichte von der jungen Irina und einige Haikus mit verhalten ironischer Gitarrenbegleitung. Ganz tief berührt hat mich die Trommlerin Katja mit ihrer Bougarabou aus Ghana. Sie hat mit der Trommel eine Geschichte erzählt: diese beginnt ganz zart, nur mit den Fingerspitzen getippt, dann kommt der warme Baß dazu und baut ein kleines Drama von immer lebendiger werdenden Klangebenen auf. Der weiche melodische Klang der Trommel sowie die geschmeidige Fingerfertigkeit und Lockerheit der Künstlerin haben mich fasziniert.
Ich hab nicht alle Beiträge behalten. Beeindruckt hat mich, wie mit einigen kreativen Einfällen, ausgefallenen Ideen und mutigen Menschen (Künstlern) ein solcher Abend gelingen kann !
zum schmunzeln schöne Geschichte