München 06/07.07.2017
(von Michael)
Christa und ich haben im Januar 2017 ein Training begonnen. Der Coach hatte eine neue Web-Side erstellen lassen und diese soeben veröffentlicht – und was geschah: Die Seite funktionierte nicht ordentlich. Der Internetauftritt hat ihn 2 Millionen Euro gekostet und er hatte ihn so stolz angekündigt – und es wollte einfach nicht ordentlich funktionieren. Er war so enttäuscht – aber seine Klienten standen dennoch zu ihm und einige sandten ihm sogar Kuchen und anderes Essen, um ihn bei seinen nächtelangen Bemühungen, die Probleme zu lösen, zu unterstützen. Als Ausgleich versprach er seinen Mißerfolg mit einer großen Party zu feiern – was der Hintergrund für unsere Fahrt nach München an diesem Wochenende war. Und wir fuhren 2 Tage früher, um wenigstens ein klein wenig von München zu sehen.
Wir hatten ein kleines AirBnB nahe der Altstadt (Maxvorstadt) von wo aus wir alles bestens erreichen konnten. Es war laaannge her, daß ich das letzte Mal in München war. Das war als Schüler – ich muß 15 oder 16 gewesen sein. Alles an was ich mich erinnere ist das Technische Museum (die Experimente mit Blitzen hatten mich wohl am meisten beeindruckt) und eine sehr breite Straße, die wohl für Paraden angelegt wurde.
Den ersten Ausflug unternahmen wir am gleichen Abend – ausgestattet mit jeder Menge Tips von unserem rührigen Vermieter. Wir kamen an der Pinakothek vorbei, vielen Restaurants und an einer Eisdiele vor der sich eine lange Schlange gebildet hatte (das Eis mußte wohl besonders gut sein). Und schließlich erreichten wir eine (die) breite Straße – die Ludwigstraße.
Wir gingen an ihr entlang, überquerten sie und gingen schließlich in Richtung Englischer Garten weiter, wo wir Surfer fanden, die sich an der Eisbachwelle versuchten. Christa amüsierte sich (oder rümpfte die Nase). Sie kommt von Sylt und an der Nordsee ist das Surfen natürlich eine andere Sache. Wie auch immer – für die Surfer hier war es nicht leicht auf dem engen Raum, den der Eisbach bot.
Am nächsten Tag haben wir uns Richtung Zentrum der Altstadt auf den Weg gemacht, um Marienkirche, altes Rathaus und Viktualienmarkt zu sehen. Die Architektur ist beeindruckend und manchmal überraschend: Wir fanden einen Basketballkorb auf dem Dach eines vierstöckigen Gebäudes. Es ist unmöglich die Namen aller besuchten Plätze zu erinnern. Interessant waren die Texte auf manchen Häusern.
Die Marienkirche mußte sein und vor dem alten Rathaus wartete eine große Menschenmenge auf die volle Stunde:
Von hier war es nicht weit zum Viktualienmarkt – im Grunde ein sehr großer Wochenmarkt, allerdings an allen Werktagen geöffnet und mit sehr gutem Angebot. Wir haben hier zu Mittag gegessen und haben uns anschließend, mittlerweise etwas müde, auf den Rückweg zum AirBnB gemacht.
Am Abend gingen wir zur Party, die auf der gegenüberliegenden Isarseite stattfand. Es war ein Stück zu laufen – aber wir haben den Weg nicht gescheut. Im Biergarten nebenan trafen wir dort Freunde und gingen dann gemeinsam hinein. Ich muß sagen wir hatten großes Glück: Ich hatte unsere Karten vergessen- wir wurden dennoch eingelassen.
1500 Gäste kamen zu der Party. Das war ein ziemlicher Auflauf. Dennoch kamen, als wir nach der Ansprache draußen saßen, zwei Freunde vorbei. Sie hatten nach mir gesucht, um mich erstmals persönlich zu treffen – bis dahin kannten wir uns nur von Telephonaten.
Wir gingen dann nach einem Schauer gemeinsam zum Biergarten nebenan zurück, da es dort nicht so überfüllt war. Die Bänke dort mußten wir erst einmal trocknen. Dort saßen wir dann und haben uns gut unterhalten und Christa hat eine neue Freundin gefunden – die kleine Tochter eines jungen Paares, das gleich nebenan saß.
Auf dem Rückweg durch die Nacht hat uns ein ausgiebiger Schauer erwischt. Obschon wir in einem Hauseingang Schutz suchten sind wir doch recht ordentlich naß geworden. Nicht wirklich schlimm – nur ein weiteres, kleines Abenteuer. Am nächsten Tag sind wir dann wieder heim gefahren. Es ist übrigens keine gute Idee mit dem Auto nach München zu fahren – es gibt schlichtweg keine Parkmöglichkeiten (wie in allen größeren Städten).
6. – 8. Juli 2017 München / Fucked-Up-Party
(Von Christa)
Donnerstag nachmittag in München – vor 10 Tagen waren wir noch in Barcelona, der Stadt, die sprüht vor Lebendigkeit, Freude und Übermut!
München ist gedämpfter, geschäftiger, kühler, schon von den Temperaturen her, obgleich es sonnig und warm war.
Die Straßen sind ordentlich und sauber, die Häuser gepflegt und die Menschen zurückhaltend-fröhlich. Auf der großen Prachtstraße gibt es bemerkenswerte Architektur und Kirchen – viele Photomotive für Michael. Er betrachtet die Stadt mit neugierigen Augen und entdeckt verborgene Winkel und Kostbarkeiten ( zu sehen in seinem Bericht).
Ich muß die Stadt fühlen, ihre Atmosphäre und Gerüche wahrnehmen und die Menschen in ihrem Outfit, ihren Bewegungen und Temperament einfangen, wie mir das in Barcelona durch die Offenheit und Unbefangenheit der Menschen dort so leicht gefallen ist.
Im Englischen Garten: Überall lagerten Menschen auf den Wiesen. Die Surfer an der Brücke in den künstlich erzeugten Wellen konnten mich nicht besonders begeistern. Zum Surfen gehören für mich die Weite des Meeres, die Wellen, die von weither anrollen, der Wind, der das Segel bläht und die Haare zerzaust. Das hier war eine Geschicklichkeitsspielerei und fand viele Zuschauer.
Am nächsten Vormittag Bummel über den berühmten Viktualienmarkt. Hier ist es lebendig, wuselig und bunt. Es duftet nach Früchten und Blumen, nach Käse und Fisch, nach Oliven und Bratwurst.
Von all den Gerüchen verführt, landeten wir in einem kleinen Holzhüttchen und wählten einen Mittagsteller, ohne genau zu wissen, was wir da essen, aber es schmeckte.
Und dann die Party am Abend. Hier pulsierte alles: Es war seeehr voll, sehr laut und sehr ausgelassen. Ich habe getanzt ( barfuß), bis mir die Ohren sausten, und ich hatte Schwierigkeiten, Michael anschließend wieder zu finden. Wir sind schließlich rüber in den ruhigeren Biergarten gezogen unter einen großen Sonnenschirm, der immer mal wieder einen Schauer abhalten mußte.
Nach einigen schüchternen Blicken kam ein kleines Mädchen zu mir und brachte mir ein winziges Blümchen, dann noch eins und noch eins – und schon waren wir Freunde!
Wie unkompliziert Kinder doch sind !! So ergab sich ein anregendes Gespräch mit den Eltern und unseren Freunden, die wir dort getroffen haben.
Auf dem Heimweg erwischte uns dann eine kräftige Dusche. Ich wurde bis auf die Haut naß und hätte am liebsten die vor Nässe quietschenden Sandalen ausgezogen. Aber Großstadtstraßen sind eben kein Sandstrand !!
Am nächsten Morgen noch ein letzter Blick auf die Stadt, um unser weit weg geparktes Auto zu holen. Und ich wußte, wenn ich wählen kann, fahr ich wieder nach —
Barcelona!!