… und was dabei herauskam (04.11.2017)
(Von Michael)
Es war dunkel – abgesehen vom vollen Mond. Ich befand mich in einem kleinen Örtchen, das niemand kennt. Viele Stufen führten mich zu einem kleinen Kirchlein. Ich hatte erwartet mehr oder weniger der einzige Gast zu sein. Aber weit gefehlt – an die 50 Personen waren dort. Erstaunlich …
Ich hockte mich in die hinterste, noch freie Bank und beobachtete die ankommenden. Eine erwartungsvolle Spannung lag in der Luft. Und dann war es so weit.
Eine einzelne Person erschien – ein Spielmann und Geschichtenerzähler. In einer Ecke war eine Bühne aufgebaut, auf er sich bereits mit seinen Requisiten eingerichtet hatte und durch entsprechende Beleuchtung in Szene setzte. Worum gings?
Ekkehart hatte viele Jahre geforscht, um die wahren Begebenheiten hinter einer bekannten Sage herauszufinden. Schließlich traf er auf einem Rasthof unerwartet einen anderen Spielmann. Eine geheimnisvolle Person, die erst nach einigem Nachfragen wenigstens ihren Vornahmen nannte: Volker.
Aber – Volker gab an, die wahre Geschichte und Hintergründe sowie all die Orte zu kennen, nach denen Ekkehart so lange geforscht hatte. Und am nächsten Tag wollte er Ekkehart an die Quelle führen, an der Siegfried tatsächlich starb. Genau – es geht um die Siegfried- oder Nibelungensage. Und interessanterweise wurde das Nibelungenlied ja von einem Volker geschrieben …
Ekkehart spielte alle Rollen: Volker, Ekkehart, Siegfried, Krimhild, Brunhild, Gunther, Hagen. Beeindruckend, auch ein wenig gruselig. Und – die Nibelungensage beinhaltet auch eine wichtige Botschaft. … Man suche nach Ekkehart Voigt.
Nach einem Besuch auf dem Friedhof nahm ich wieder die Stufen und verschwand in der Nacht.